Crematogaster scutellaris (Olivier, 1792)

Kippleib-Ameise

Im Portugiesischen wird Crematogaster scutellaris als Formiga-da-cortiça bezeichnet, da sie ihre Nester häufig in der Rinde von Korkeichen anlegt (cortiça = Kork). Die Kippleibameise sind an ihren kräftig gelb-roten Köpfen gut zu erkennen. Charakteristisch ist auch ihr Abwehrverhalten bei Bedrohung, ähnlich wie Skorpione klappen sie den Hinterleib nach vorne. An der Stachelspitze tritt dann ein zähflüssiges, weißes Abwehrsekret aus, mit dem der Gegner beschmiert wird.

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Vorkommen & Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Kippleib-Ameise erstreckt sich von Nordafrika über die Iberische Halbinsel und das Mittelmeergebiet bis in den Kaukasus, in weiter nördlich gelegenen Gebieten wurde Crematogaster scutellaris eingeschleppt z.B. durch Kork- und Holzlieferungen. In Mitteleuropa können sie in klimatisch begünstigten Regionen stabile und langjährige Kolonien ausbilden.

Die Kippleib-Ameise ist baumbewohnend (arboricol), bevozugt werden Feigenbäume (Ficus spp.), Olivenbäume (Olea europaea) oder Korkeichen (Quercus suber). Die Kolonien können eine Größe erreichen, die mehr als einen Baum besetzen. Teilweise wird auch von einem Befall von Gebäuden berichtet, wo sie ihre Nester im Dachgebälk und angrenzenden Mauerwerk errichten.

Merkmale (Steckbrief)

  • Kopf: kräftig gelbrot gefärbt; kleine, aber gut ausgebildete Komplexaugen; Mundwerkzeuge bestehend aus Oberlippe (Labrum), paarigem Oberkiefer (Mandibeln), paarigem Unterkiefer (Maxillen) und Unterlippe (Labium); 11-gliederige Antennen (♂ 12-gliedrig), die letzten Glieder etwas keulenartig verdickt; ♂ drei sog. Ocellen oder Punktaugen auf dem Scheitel;
  • Menosoma: (= mittlerer Körperabschnitt) rotbraun bis dunkelbraun; durch zwei knotenförmige Segmente (Stielchenglieder) mit dem Hinterleib verbunden;
  • Gaster: (= Hinterleib) herzförmig, schwarz;
  • Beine: 3 Beinpaare mit je zwei Klauen und einen dazwischenliegenden Haftapparat; dunkelbraun; mit Tibialdrüse, die Pheromone produziert;
  • Körperlänge: Arbeiterinnen 3,5-5,5 mm, Männchen 4-5 mm, Weibchen 8-10 mm.
  • Flügel: Geschlechtstiere mit zwei Flügelpaaren;
  • Larven: entwickeln sich zu Nacktpuppen, verpuppen sich somit ohne Kokon.

Kippleib-Ameise ist ein Allesfresser (omnivor). Auf ihrem Speiseplan stehen sowohl pflanzliche Stoffe (Nektar und andere zuckerhaltige Sekrete) als auch tierisches Material (Insekten und andere Arthropoden). Kundschafter ("Scouts") suchen einzeln nach Nahrung und rekrutieren beim Fund weitere Arbeiterinnen der Kolonie.

Systematik

Klasse: Insecta (Insekten)
Ordnung: Hymenoptera (Hautflügler)
Familie: Formicidae (Ameisen)
Unterfamilie: Myrmicinae (Knotenameisen)
Gattung: Crematogaster Lund, 1831

Quellen und weitere Infos:

Insekten C

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